Schau mir in die Höhle, die sie Auge nennen
Schwarzen See
Belladonna
Und sag mir, dass du magst
blindlings nach Kontur zu tasten
dass du wagst zu tauchen
im klammen, gierigen Sumpf
dass du kamst um zu bleiben
wenn andere Stühle rücken,
verschwitzte Leiber zum Abschied drücken
sich verpissen
in die Nacht
Besieh meine schwieligen Sohlen:
vergiss auch die Zehen nicht
die Entstellten
trag sie in der Hand wenn du willst
denn sie sind des Tragens müde
und nur schön, wenn sie tanzen
und sich selbstvergessen in Leichtigkeit hüllen
gleich Quallenfragmenten im Seidenschaum
oder mein Herz
wenn es anfängt zu fühlen
Vergiss meine Beine nicht:
lang und vernarbt
vom Verschleiß ächzend
unter Frühlingswinden zusammenbrechend
wurmstichige Balken im Dachstuhl
dass man die Unversehrbarkeit suchen muss
in einem Labyrinth
aus blauem Geäst
geblähtem Fleisch
Betaste meine Brüste:
meine Alabasterhaut
Nektar & Schnee
Unschuld & Sünde
Mit allen sieben Sinnen
möcht‘ ich dich schwimmen
möcht‘ ich dich saugen
möcht‘ ich dich wildern fühlen
in meinem brustblühenden Bouquet
Und wenn ich arm bin
an Adoleszenz
wenn ich welke & ergraue
wenn ich lache wie gebrochen Glas
wenn ich mich verschwende ohne Maß
wenn ich weine, wenn ich wüte
wenn ich dir gebe, was ich hüte
wenn ich dir zeige, wer ich bin:
nackt
unverschleiert
noch ein Kind
Sag, dass du bleibst.